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Entscheidungsprozess: Eine Reihe von Schritten, die Menschen unternehmen, um Entscheidungen zu treffen, wie z. B. die Identifizierung der Entscheidung, das Sammeln von Informationen und die Bewertung von Alternativen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Experimentelle Psychologie über Entscheidungsprozesse - Lexikon der Argumente

Parisi I 119
Entscheidungsprozesse/Experimentelle Psychologie/Wilkinson-Ryan: Studien haben gezeigt, dass das Zahlenverständnis wichtige, gravierende Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung hat. Ellen Peters und Co-Autoren (2006)(1) gaben einem Pool von Probanden eine Reihe von Fragen, die das Zahlenverständnis testen sollten. Die Fragen reichten von sehr einfach ("Welche der folgenden Zahlen stellt das größte Risiko dar, eine Krankheit zu bekommen? 1, 10 %, 5 %?") bis hin zu mäßig anspruchsvollen Fragen ("Die Chance, eine Virusinfektion zu bekommen, beträgt 0,0005. Wie viele von 10.000 Personen werden sich voraussichtlich anstecken?"). Anschließend führten sie eine Reihe von allgemeinen Experimenten zur Entscheidungsfindung durch, einschließlich Framing-Effekte, Risikodarstellung und affektive Informationen. Probanden mit hohen Rechenfertigkeiten trafen bessere Entscheidungen als Probanden mit niedrigen Rechenfertigkeiten.
Ergebnisse: Sie ließen sich weniger von Framing-Effekten beeinflussen (z.B. 75% der geretteten Leben vs. 2,5% der verlorenen Leben), unterschätzten weniger wahrscheinlich Risiken, die durch Prozentzahlen dargestellt wurden, und wählten weniger wahrscheinlich eine Belohnung mit geringer Wahrscheinlichkeit, die sich besser anfühlte.
Rechtliche Entscheidungsprozesse: Rowell und Bregant (2014)(2) wendeten diese Befunde auf die juristische Entscheidungsfindung an. Sie verwendeten Jurastudierende als Probanden, maßen die Rechenfertigkeit und baten die Probanden, eine Reihe von juristischen Entscheidungen zu treffen. Sie fanden einige Auswirkungen der Rechenfertigkeit auf die Entscheidungsfindung, insbesondere darauf, wie die Teilnehmer die Vorkehrungen des Beklagten in einem Deliktsfall beurteilten, aber vor allem fanden sie bevölkerungsweite Auswirkungen des Framings, was auf eine weit verbreitete Anfälligkeit für Framings hindeutet, die Verlustaversion implizieren.
>Verlustaversion.

1. Peters, Ellen, Daniel Västfjäll, Paul Slovic, C. K. Mertz, Ketti Mazzocco, and Stephan Dickert (2006). "Numeracy and Decision Making." Psychological Science 17: 407-413.
2. Rowell, Arden and Jessica Bregant (2014). "Numeracy and Legal Decision Making." Arizona State Law Journal 46: 13-29.

Wilkinson-Ryan, Tess. „Experimental Psychology and the Law“. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Experimentelle Psychologie

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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> Gegenargumente gegen Experimentelle Psychologie
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